Krieg in der Ukraine bislang ohne Folgen für deutschen Arbeitsmarkt

Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg - Bild: BA
Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg - Bild: BA

Der Krieg in der Ukraine hat sich am deutschen Arbeitsmarkt bisher noch nicht bemerkbar gemacht. Im März sank die Zahl der Arbeitslosen infolge der üblichen Frühjahrsbelebung um 66.000 auf 2,362 Millionen, wie die Nürnberger Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag mitteilte. BA-Vorstandsmitglied Daniel Terzenbach erwartet auch für den Fall keine Probleme für den Arbeitsmarkt, dass viele ukrainische Flüchtlinge hierbleiben. „Der Arbeitsmarkt ist sehr aufnahmefähig.“

Die Arbeitslosenzahl lag um 465.000 unter der Zahl im März vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank damit um 0,2 Prozentpunkte auf 5,1 Prozent.

Terzenbach sagte, der Arbeitsmarkt erhole sich weiter von den Folgen der Corona-Pandemie. „Durch die Lockerungen und die beginnende Frühjahrsbelebung sinkt die Arbeitslosigkeit und steigt die Beschäftigung.“ Allerdings belasteten die Gefahren, die von einer weiteren Eskalation des Kriegs in der Ukraine ausgehen, und drohende Lieferstopps von Öl und Gas die weitere wirtschaftliche Entwicklung, warnte er.

Keine Probleme sieht das BA-Vorstandsmitglied in den aus der Ukraine gekommenen Flüchtlingen. Die Arbeitsagenturen bereiteten sich darauf vor, dass auch Menschen aus der Ukraine dauerhaft in Deutschland bleiben wollen. Neben dem grundsätzlich sehr aufnahmefähigen Arbeitsmarkt seien auch die Unternehmen viel besser auf die Integration von Flüchtlingen vorbereitet. In der Flüchtlingskrise 2015 sei vieles neu gewesen, dies sei nun anders. „Es ist unspektakulär geworden, auch einen Flüchtling zu beschäftigen“, sagte Terzenbach.

Steigende Arbeitslosigkeit in Deutschland erwarte die Bundesagentur derzeit nicht, im Gegenteil werde die Zahl der Beschäftigten wohl deutlich steigen. Bei der Kurzarbeit sei allerdings von deutlich höheren Zahlen auszugehen als noch im vergangenen Herbst erwartet. Aktuell gehe er von 590.000 Kurzarbeitern im Jahresdurchschnitt aus, sagt Terzenbach.

Die Bundesagentur erwartet auch ein deutlich größeres Haushaltsdefizit als ursprünglich kalkuliert. Er rechne mit einem Defizit von vier Milliarden Euro, sagte Terzenbach.

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