Bauernpräsident sieht in Trend zur veganen Ernährung Chance für Landwirtschaft

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Der Trend zur veganen Ernährung ist laut Bauernpräsident Joachim Rukwied für deutsche Landwirte mehr Chance als Bedrohung. „Es sind ja wir Bauern, die die Rohstoffe für die Ersatzprodukte anbauen“, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vom Montag. Das gelte beispielsweise für Kichererbsen, die dann zu Fleischersatz weiterverarbeitet würden – viele Bauern seien bereits in den Anbau eingestiegen oder planten dies.

„Wir liefern nachhaltige, heimische Rohstoffe, die zu trendigen Lebensmitteln verarbeitet werden“, sagte Rukwied. Darüber hinaus äßen neun von zehn Deutschen weiterhin Fleisch. Der Fleischkonsum sei zwar leicht rückläufig, „er bricht aber nicht ein.“

Bemerkbar mache sich auch ein vermehrter Anbau von Körnerleguminosen, sagte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbands, Bernhard Krüsken, der Nachrichtenagentur AFP. Zu den Körnerleguminosen gehören eiweißhaltige Bohnensorten wie Soja, die auch in vegetarischen und veganen Ersatzprodukten zum Einsatz kommen. Diese Pflanzensorten hätten „in den letzten Jahren einen Aufwind bekommen“, sagte Krüsken weiter.

Ob sich dies aber allein auf die steigende Nachfrage nach pflanzlichen Ersatzprodukten zurückführen lasse, sei unklar. Grund sei in jedem Fall auch eine zunehmende agrarpolitische Förderung, die eine reichere Fruchtfolge und mehr Biodiversität unterstütze.

Auch wenn der Anbau von Futtermitteln für Tiere für viele Landwirte finanziell noch immer lohnenswerter sei als der Anbau von Pflanzen zur Herstellung von veganen oder vegetarischen Ersatzprodukten, wachse der Markt für die entsprechenden landwirtschaftlichen Produkte, sagte Krüsken weiter. „Der Markt ist da, er wächst und die Landwirte steigen darauf ein“, sagte er.

Auch bei anderen Feldpflanzen zeigten sich deutsche Landwirte laut  Bauernpräsident Rukwied flexibel. Angesichts der erwarteten Cannabis-Legalisierung beschäftigten sich bereits viele Bauern damit: „Der Hanfanbau ist unter deutschen Ackerbauern ein hippes Thema“, sagte Rukwied. Es werde viel darüber diskutiert. „Der eine oder andere hat sich schon eingelesen, wie das funktionieren kann mit dem Hanf.“

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