Johnson feierte 2020 Geburtstag unter Missachtung der Corona-Regeln

Boris Johnson - Bild: Simon Dawson / No 10 Downing Street
Boris Johnson - Bild: Simon Dawson / No 10 Downing Street

Großbritanniens Premierminister Boris Johnson hat laut einem Medienbericht bei der Feier seines Geburtstags im Jahr 2020 gegen die Corona-Maßnahmen seiner eigenen Regierung verstoßen. Wie der britische Sender ITV am Montag berichtete, organisierte Johnsons damalige Verlobte Carrie Symonds am 19. Juni 2020 eine Überraschungsparty für den Regierungschef. Wegen zahlreicher weiterer Verstöße gegen Corona-Regeln am Regierungssitz stand der Premier bereits stark unter Druck.

An der Party hätten bis zu 30 Mitarbeiter Johnsons, aber auch mindestens ein externer Gast teilgenommen, berichtete der Sender. Zum Zeitpunkt der Geburtstagsfeier, die in der Downing Street Nummer 10 stattgefunden haben soll, waren aufgrund der Corona-Pandemie jedoch nur Zusammentreffen von maximal sechs Menschen im Freien erlaubt.

Dem Bericht zufolge bekam Johnson bei der etwa halbstündigen Feier eine Geburtstagstorte und seine Gäste sangen ein Ständchen für ihn. Der Sender berichtete zudem über eine weitere Party, die am Abend im Beisein von Freunden der Familie stattgefunden haben soll.

Das Büro des Premierministers erklärte, die Mitarbeiter seien nach einer Sitzung kurz zusammengekommen, um Johnson zu gratulieren. Der Regierungschef sei weniger als zehn Minuten lang anwesend gewesen. Berichte über eine weitere Party am Abend wies sein Büro als „völlig unwahr“ zurück. Johnson habe sich mit einigen Familienmitgliedern im Freien getroffen.

Johnson steht seit Wochen wegen immer neuer Berichte über Partys am Regierungssitz Downing Street trotz zu diesem Zeitpunkt geltender strikter Corona-Lockdown-Regeln unter Druck. Kürzlich hatte er im Parlament den Besuch einer Gartenparty am 20. Mai 2020 eingestanden und um Entschuldigung gebeten. Damals waren wegen der Pandemie selbst Treffen von mehr als zwei Menschen im Freien verboten.

Bei einer Fragerunde im Londoner Unterhaus am Mittwoch zeigte sich Johnson kämpferisch. Doch der Druck auf ihn wächst: Die nötige Zahl von Tory-Abgeordneten für ein parteiinternes Misstrauensvotum gegen den Regierungschef könnte nach Einschätzung britischer Medien bald erreicht werden.

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