Zentralrat der Juden kritisiert Vergleiche der Corona-Politik mit Dritten Reich

Praesident Dr. Josef Schuster, Praesidium Zentralrat der Juden in Deutschland - Bild: Thomas Lohnes/Zentralrat der Juden
Praesident Dr. Josef Schuster, Praesidium Zentralrat der Juden in Deutschland - Bild: Thomas Lohnes/Zentralrat der Juden

Der Präsident des Zentralrates der Juden, Josef Schuster, hat Vergleiche zwischen der deutschen Corona-Politik und dem Dritten Reich scharf kritisiert. „Ich habe dafür überhaupt kein Verständnis“, sagte Schuster der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Er missbillige „diese Vergleiche, unter anderem weil Juden im Dritten Reich keine Möglichkeit hatten zu entkommen“. Heutige staatliche Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie als Verfolgung zu bezeichnen, sei „schlicht falsch“.

Schuster, der selbst Mediziner ist, führte aus, Menschen ohne eine Corona-Impfung würden aus Gründen des Gesundheitsschutzes aus bestimmten Bereichen ausgegrenzt, in denen 2G herrsche. „Aber die Menschen haben es selbst in der Hand, das zu ändern – sie müssen sich nur impfen lassen“, fügte der Präsident des Zentralrats der Juden hinzu.

Bei Protesten gegen die Corona-Maßnahmen in Deutschland erheben Teilnehmer immer wieder den Vorwurf, damit werde eine Diktatur ähnlich wie im Dritten Reich errichtet. Auch gelbe Sterne mit der Aufschrift „Ungeimpft“, die an das Zwangskennzeichen für Juden unter der NS-Herrschaft erinnern, waren wiederholt bei den Protesten zu sehen.

Schuster übte in der „NOZ“ auch Kritik an der AfD. Die Partei trage „mit ihrer Hetze“ erheblich zur Veränderung des politischen Klimas in Deutschland bei, sagte der Zentralratspräsident. Er hoffe daher, „dass bald über Klagen der AfD gerichtlich entschieden wird, damit der Verfassungsschutz die gesamte Partei als Verdachtsfall führen und damit beobachten darf“.

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