EU-Parlament will Krebsbekämpfung verbessern

Symbolbild: Krebszelle
Symbolbild: Krebszelle

Das EU-Parlament hat sich für einen verstärkten gemeinsamen Kampf der Mitgliedstaaten gegen Krebs ausgesprochen. Bei der Vorbeugung von Krebserkrankungen bestehe „innerhalb der EU ein hohes Maß an Ungleichheit und Ungerechtigkeit im Gesundheitsbereich“, bemängelten die Abgeordneten am Mittwoch in Straßburg. Ein Sonderausschuss im Europäischen Parlament hatte sich mit der Bekämpfung von Krebserkrankungen befasst. Dieser legte nun seinen Abschlussbericht vor.

Die Europaabgeordneten forderten von der EU-Kommission und den Mitgliedsländern, dass Gelder für die Forschung nach Ursachen von Krebs aufgestockt werden. Nach Angaben des EU-Parlaments ist Krebs nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache in der EU.

Das EU-Parlament forderte auch einen erleichterten Zugang zu Behandlungen im EU-Ausland. „Es kann lebenswichtig sein, einen Experten im Ausland zu konsultieren, wenn etwa bei einer seltenen Krebsart im eigenen Land kein Spezialist vorhanden ist“, erklärte der gesundheitspolitische Sprecher der konservativen EVP-Fraktion im Europaparlament, Peter Liese.

Darüber hinaus wies das EU-Parlament auf den Zusammenhang zwischen einer ungesunden Lebensweise durch hohen Alkoholkonsum und Rauchen und einem erhöhten Krebsrisiko hin. Im Vorfeld hatte es Debatten darüber gegeben, ob im Zuge dessen auch zusätzliche Warnhinweise über die Gesundheitsrisiken auf Flaschen alkoholischer Getränke gefordert werden sollten. Dies schaffte es jedoch nicht in die gemeinsame Entschließung.

„Die mögliche krebsauslösende Wirkung auch geringe Mengen Alkohol ist wissenschaftlich belegt“, bemängelte die Grünen-Abgeordnete Jutta Paulus diese Entscheidung. Der ursprüngliche Bericht schlug zudem ein Sponsoringverbot von Sportveranstaltungen für Alkoholhersteller vor. Das beschränkten die Abgeordneten letztendlich auf ein Sponsoringverbot bei Sport von Minderjährigen.

Die Entschließung wird nun der EU-Kommission vorgelegt, hat allerdings keinen bindenden Charakter. Die EU-Kommission stellte im Februar vergangenen Jahres ihrerseits einen Aktionsplan für eine effektivere Krebsbekämpfung vor. Mit vier Milliarden Euro will sie gegen Krebserkrankungen vorgehen. Allerdings ist dieser Plan bisher nur ein Vorschlag, der zur Annahme durch die Mitgliedstaaten und das EU-Parlament noch weiter ausgearbeitet werden muss.

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