Gerichte frieren in Encrochat-Verfahren hunderte Millionen Euro ein

Die Justitia - ein Symbol der Rechtsstaatlichkeit
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Infolge der Entschlüsselung der von Kriminellen genutzten Encrochat-Software haben Gerichte in Deutschland einem Bericht zufolge Gelder in Höhe von hunderten Millionen Euro eingefroren. Seit 2020 hätten sie Vermögensarreste von mehr als 319 Millionen Euro erwirkt, berichtete der „Spiegel“ am Freitag vorab und berief sich dabei auf eine vertrauliche Unterlage der Polizei.

187 Millionen Euro davon seien in Form von Immobilien, Autos oder Bargeld bereits beschlagnahmt worden. Diese Summe werde sich wohl noch erhöhen, weil der Wert vieler Luxusgüter noch nicht festgestellt worden sei. Die Ermittlungen gegen die bislang rund 3000 Nutzer der Software seien noch nicht abgeschlossen.

Über das Encrochat-Netzwerk hatten mutmaßliche Verbrecher aus dem Bereich der organisierten Kriminalität nach Angaben der Behörden europaweit kommuniziert. Sie planten dabei freimütig schwerste Straftaten wie etwa Drogenhandel, Mord, Geldwäsche, Erpressung und Entführung.

Französischen und niederländischen Ermittlern gelang in Zusammenarbeit mit den EU-Behörden Europol und Eurojust 2020 ein Hackerangriff auf das Programm. Dadurch konnten die Handys von zehntausenden mutmaßlichen Kriminellen überwacht werden.

Laut „Spiegel“ betrafen 12,1 Millionen der abgefangenen Chatnachrichten Nutzer aus Deutschland. Bei Razzien seien tonnenweise Drogen und hunderte Schusswaffen beschlagnahmt worden.

Ermittler warteten derzeit auf die vollständige Übermittlung eines weiteren gehackten Datensatzes des Kryptoanbieter Sky ECC. Dessen Kundenstamm soll in Deutschland fünfmal so groß sein wie der von Encrochat. Bislang habe das Bundeskriminalamt knapp 700 Nutzer identifiziert.

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