Johnson: Russland bereitet „vielleicht größten Krieg in Europa seit 1945“ vor

Boris Johnson - Bild: Andrew Parsons / No 10 Downing Street
Boris Johnson - Bild: Andrew Parsons / No 10 Downing Street

Russland bereitet nach den Worten des britischen Premierministers Boris Johnson „den vielleicht größten Krieg in Europa seit 1945“ vor. „Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass das Projekt in gewisser Weise bereits begonnen hat“, sagte der konservative Regierungschef in einem am Sonntag von der BBC ausgestrahlten Interview zum Ukraine-Konflikt.

Nach Geheimdienstinformationen würde eine russische Invasion nicht nur von Osten, sondern auch von Norden über Belarus kommend die ukrainische Hauptstadt Kiew „einkreisen“, sagte Johnson und berief sich dabei auf Angaben von US-Präsident Joe Biden. „Die Menschen müssen die Kosten in Form von Menschenleben verstehen, die dies mit sich bringen könnte, nicht nur für die Ukrainer, sondern auch für die Russen.“

Zur Frage nach dem Zeitpunkt eines russischen Angriffs sagte Johnson, dass „die Tatsache ist, dass alle Zeichen darauf hindeuten, dass der Plan in gewissem Sinne bereits begonnen hat“. Auf der Münchner Sicherheitskonferenz hatte Johnson am Samstag den Westen zur Einigkeit aufgerufen und erneut mit Wirtschaftssanktionen gegen Moskau gedroht.

In der Ostukraine nimmt die Gewalt seit Tagen zu. Die ukrainische Armee meldete am Samstag den Tod von zwei ihrer Soldaten durch Beschuss durch prorussische Separatisten. Die Separatisten warfen ihrerseits der ukrainischen Armee Verstöße gegen die in der Region geltende Waffenruhe vor. Am Samstag ordneten die Separatisten eine „Generalmobilmachung“ an und forderten zugleich Frauen, Kinder und Ältere erneut zur Ausreise nach Russland auf.

Der Westen befürchtet einen sogenannten Angriff unter falscher Flagge Russlands auf die Ukraine. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte am Samstag, es gebe Anzeichen dafür, dass „Russland sich darauf vorbereitet, einen Vorwand für einen Angriff auf die Ukraine zu schaffen“. Die zunehmenden Waffenstillstandsverstöße in der Ostukraine, die „falschen Anschuldigungen“ eines „Genozids“ im Donbass und die Evakuierung der von den pro-russischen Separatisten kontrollierten Gebiete seien „beunruhigende Zeichen“.

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