Londoner Polizei muss Labour-Chef vor Demonstranten in Sicherheit bringen

Keir Starmer - Bild: UK Parliament / Jessica Taylor
Keir Starmer - Bild: UK Parliament / Jessica Taylor

Gegner der Corona-Maßnahmen haben vor dem britischen Parlament den Oppositionsführer Keir Starmer dermaßen drangsaliert, dass die Polizei eingreifen und ihn in Sicherheit bringen musste. Auf einem im Internet veröffentlichten Video war zu sehen, wie Demonstranten den Chef der Labour Party schubsten und beschimpften. Viele riefen „Verräter“, ein Demonstrant fragte Starmer, warum er in seiner Zeit als Staatsanwalt „Pädophile geschützt“ habe.

Premierminister Boris Johnson hatte Starmer im Parlament vorgeworfen, er habe es als Leiter der Staatsanwaltschaft von 2008 bis 2013 persönlich versäumt, den Sexualstraftäter Jimmy Savile strafrechtlich zu verfolgen.

Nach dem Tod des einstigen Star-Moderators Savile 2011 war bekannt geworden, dass er über etwa 40 Jahre hinweg hunderte Kinder und Erwachsene missbraucht hatte, ohne dafür belangt zu werden. Starmer war damals jedoch nicht persönlich für den Fall verantwortlich.

Johnsons Vorwürfe gegen Starmer handelten ihm harsche Kritik ein, auch aus der eigenen Partei. Der Tory-Abgeordnete Julian Smith rief den Premier am Montag auf, „die Verunglimpfungen gegen Starmer komplett zurückzunehmen“. Was Starmer vor dem Parlament passiert sei, sei „schrecklich“, schrieb Smith im Onlinedienst Twitter.

Johnson erklärte später auf Twitter zu dem Vorfall vor dem Parlamentsgebäude in London, das „gegen den Oppositionsführer gerichtete Verhalten“ sei „absolut schändlich“. Alle Formen der Belästigung der gewählten Volksvertreter seien „völlig inakzeptabel“. Er danke der Polizei für ihre schnelle Reaktion.

Laut Polizei wurde Starmer nach dem Vorfall in einem Polizeiwagen weggefahren. Zudem wurden ein Mann und eine Frau festgenommen, weil sie einen Rettungshelfer attackiert haben sollen. Zuvor war ein Polizist mit einem Verkehrskegel beworfen worden. Einige der Demonstranten hatten mit Schildern gegen eine Impfpflicht und Corona-Beschränkungen protestiert.

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