AWO erkennt Schröder Heinrich-Albertz-Friedenspreis ab

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Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) hat dem früheren Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) den 2005 an ihn vergebenen Heinrich-Albertz-Friedenspreis aberkannt. „Der Angriff Russlands auf die Ukraine ist durch nichts zu rechtfertigen und muss auf das Schärfste verurteilt werden“, erklärte AWO-Präsidentin Kathrin Sonnenholzner am Samstag. Die andauernden geschäftlichen Verbindungen Schröders nach Russland und seine Weigerung, sich konsequent von Präsident Wladimir Putin zu distanzieren, stünden dem entgegen.

„Das ist in keinster Weise vereinbar mit den Werten, für die der Heinrich-Albertz-Friedenspreis und die AWO einstehen“, erklärte Sonnenholzner. In seiner Sitzung am Freitag habe das Präsidium der AWO daher die Aberkennung des Preises beschlossen.

Der Heinrich-Albertz-Friedenspreis ist die höchste Würdigung, die der Wohlfahrtsverband vergeben kann. Mit ihm zeichnet der Bundesverband der Arbeiterwohlfahrt nach eigenen Angaben Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens für ihr Engagement für den sozialen Frieden aus.

„Gerhard Schröder selbst sprach sich in seiner Dankesrede für den friedlichen Ausgleich von Konflikten aus“, erklärte AWO-Präsident Michael Groß. „Heute stützt er durch seine öffentlichen Äußerungen und sein Festhalten an Aufsichtsratsposten in russischen Staatsunternehmen ein undemokratisches Regime und einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg.“

Die Arbeiterwohlfahrt verstehe sich auch als Teil einer zivilgesellschaftlichen Bewegung für den Frieden. „Wir distanzieren uns deshalb durch die Aberkennung klar von diesem Verhalten“, betonte Groß.

Gegen den früheren Bundeskanzler gibt es von vielen Seiten scharfe Kritik, weil er sich bislang weigert, sich von Putin zu distanzieren und dessen Angriffskrieg auf die Ukraine zu verurteilen sowie weil er an seinen Posten in staatlichen oder staatsnahen russischen Energiekonzernen festhält. Gegen Schröder läuft in der SPD deswegen inzwischen auch ein Parteiordnungsverfahren. Daran ist der Bundesvorstand der Partei allerdings bislang nicht beteiligt.

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