Coca-Cola, McDonald’s und Starbucks ziehen sich aus Russland zurück

Coca-Cola
Coca-Cola

Als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ziehen sich auch der Getränke-Riese Coca-Cola, der Fastfood-Gigant McDonald’s und die US-Kaffeehauskette Starbucks aus Russland zurück. Coca-Cola teilte am Dienstag in einer kurzen Erklärung mit, sein Geschäft in Russland vorübergehend auszusetzen. Konkurrent PepsiCo, der seit über 60 Jahren in Russland tätig ist, will ebenfalls keine Limonaden mehr verkaufen, aber weiterhin lebenswichtige Lebensmittel wie Milchpulver herstellen.

McDonald’s erklärte, seine rund 850 Filialen in Russland würden bis auf Weiteres geschlossen. „Wir können das grundlose menschliche Leiden nicht ignorieren, das sich in der Ukraine abspielt“, erklärte das Unternehmen. McDonald’s habe daher entschieden, alle Filialen in Russland vorübergehend zu schließen und das Geschäft in Russland einzustellen. Die 62.000 Mitarbeiter in dem Land sollen aber weiter bezahlt werden.

Starbucks erklärte derweil, es stelle „alle Geschäftsaktivitäten in Russland“ ein. Das umfasse die Lieferung „aller Starbucks-Produkte“. Nach Angaben des Unternehmens gibt es in Russland 130 Starbucks-Cafés, die einem Lizenznehmer gehören und von ihm betrieben werden.

Der Fastfood-Konzern Yum! Brands, zu dem beispielsweise KFC und Pizza Hut gehören, erklärte, dass er nicht mehr in Russland investieren werde und die Filialen, die er selbst betreibt, schließen will. Der Konzern erklärte zudem, dass die Gewinne aus den Geschäften in Russland für humanitäre Zwecke verwendet würden. Die meisten der rund 1000 KFC-Filialen und 50 Pizza Huts werden jedoch von Franchise-Nehmern betrieben.

Wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ziehen sich immer mehr westliche Unternehmen vom russischen Markt zurück. Der Boykott reicht von Apple über BMW und Ikea bis hin zu Siemens und Visa. Westliche Staaten haben harte Sanktionen gegen Russland verhängt.

Insgesamt haben sich laut einer Auswertung der Yale University mehr als 290 Konzerne mit nennenswerter Präsenz in Russland aus dem Land zurückgezogen. Etwa 30 multinationale Konzerne sind demnach jedoch weiterhin dort aktiv.

Experten weisen auf die Signalwirkung des Rückzugs internationaler Marken hin. Der Professor für Wirtschaftsethik an der Indiana University, Tim Fort, sagte, die Entscheidung eines einzelnen Unternehmens „wird nicht den Ausschlag geben, aber es gibt einen Kumulationseffekt“. Wenn die Bevölkerung in Russland nur noch Zugang zu staatlich kontrollierten Nachrichten habe, könne die Schließung der Filialen das Ausmaß des Konflikts deutlich machen.

„Die Russen werden ohne Big Mac überleben können, aber sie werden sich vor allem fragen, warum McDonald’s schließt, sich fragen, was wirklich vor sich geht“, sagte der Experte.

Die Konzerne, die weiterhin in Russland tätig sind, verweisen teilweise auf lebenswichtige Produktion dort wie die Herstellung von Medikamenten. Der Kommunikationswissenschaftler an der Arizona State University,  Mark Hass, glaubte jedoch, dass für diese Unternehmen die wirtschaftlichen Interessen in Russland  „zweifellos noch immer die Risiken für ihren Ruf“ im Ausland übersteigen.

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