Erdogan betont in Gespräch mit Biden Vermittlerrolle der Türkei im Ukraine-Krieg

Erdogan (re.) und Stoltenberg (li.) - Bild: NATO North Atlantic Treaty Organization
Erdogan (re.) und Stoltenberg (li.) - Bild: NATO North Atlantic Treaty Organization

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat in einem Telefonat mit US-Präsident Joe Biden die Vermittlerrolle seines Landes im Ukraine-Konflikt hervorgehoben. Die Türkei wolle mit beiden Kriegsparteien sprechen und einen Ausweg suchen, erklärte das Präsidialamt in Ankara nach dem Telefonat am Donnerstag.

Unter türkischer Vermittlung hatten sich am Donnerstag die Außenminister der Ukraine und Russlands in Antalya zu einem ersten hochrangigen Gespräch der beiden Kriegsparteien seit Beginn des russischen Einmarschs vor zwei Wochen getroffen. Einen Durchbruch brachte das Treffen allerdings nicht.

Erdogan nutzte das Gespräch mit Biden nach Angaben seines Büros auch dafür, die Aufhebung „unfairer Sanktionen“ gegen das türkische Militär zu fordern. Die USA hatten 2019 einen Vertrag mit der Türkei zum Kauf von rund hundert US-Kampfflugzeugen der neuesten Generation (F-35) auf Eis gelegt, nachdem Ankara das russische S-400-Luftabwehrsystems gekauft hatte.

Erdogan pochte daraufhin auf eine Entschädigung und forderte zumindest die Lieferung von Kampfjets einer älteren Generation (F-16). Laut türkischen Medienberichten fordert Erdogan 40 neue F-16-Jets und rund 80 Modernisierungssets, um alternde Maschinen dieses Typs im türkischen Besitz wieder in Schuss zu bringen.

Das Weiße Haus teilte in einer Erklärung nach dem Telefonat mit Erdogan mit, Biden habe die türkischen Anstrengungen für eine diplomatische Lösung im Ukraine-Konflikt gewürdigt. Die beiden Präsidenten hätten auch über die Möglichkeiten einer Stärkung der bilateralen Beziehungen gesprochen.

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