Große Mehrheit der Deutschen für höhere Verteidigungsausgaben

Bundeswehr - Bild: Universität der Bundeswehr München
Bundeswehr - Bild: Universität der Bundeswehr München

Angesichts des russischen Überfalls auf die Ukraine befürwortet nun eine klare Mehrheit der Deutschen die von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) geplante Erhöhung der jährlichen Verteidigungsausgaben. Für deren Anhebung auf mindestens zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) sprachen sich im ARD-Deutschlandtrend 69 Prozent der Befragten aus, dagegen 19 Prozent. Dabei sagten 47 Prozent, ihre Haltung habe sich durch den russischen Angriffskrieg verändert.

Auch die geplante Schaffung eines Sondervermögens von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr bezeichnen 65 Prozent der Befragten als richtig. 68 Prozent unterstützten zudem die kurzfristige Verlegung zusätzlicher Bundeswehreinheiten an die Nato-Ostflanke. Für deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine sprachen sich 61 Prozent aus, 41 Prozent mehr als einen Monat zuvor. 83 Prozent unterstrichen die Bedeutung der Nato für den Frieden in Europa.

Den Ausschluss wichtiger russischer Banken aus dem Zahlungssystem Swift halten 82 Prozent für richtig, den Stopp des Genehmigungsverfahrens für die russische Erdgas-Pipeline Nordstream 2 unterstützen 67 Prozent. Jeweils eine klare Mehrheit befürwortet Sanktionen auch dann, wenn diese in Deutschland zu Engpässen in der Energieversorgung führen (68 Prozent), zu steigenden Energiepreisen und Lebenshaltungskosten (66 Prozent) oder zu Nachteilen für deutsche Firmen (65 Prozent).

89 Prozent äußerten sich besorgt über das Schicksal der Menschen in der Ukraine. 69 Prozent äußerten sich zudem besorgt, dass Russland weitere Länder angreifen könnte. Ebenfalls 69 Prozent haben Angst vor einem neuen großen Krieg in Europa. Eine Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine durch Deutschland befürworten 91 Prozent.

63 Prozent der Befragten sprachen sich dafür aus, die Ukraine langfristig in die Europäische Union aufzunehmen. Zugleich fällt das Ansehen Russlands bei den Deutschen auf einen Tiefstand. Nur noch sechs Prozent sehen Russland derzeit als vertrauenswürdigen Partner.

Das Institut infratest dimap befragte für den ARD-„Deutschlandtrend“ von Montag bis Mittwoch 1320 Wahlberechtigte. Die statistische Fehlerquote wurde mit zwei bis drei Prozentpunkten angegeben.

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