Kiew: Bürgermeister von Melitopol von russischen Soldaten entführt

Berichterstattung rund um den Krieg in der Ukraine (über cozmo news)
Berichterstattung rund um den Krieg in der Ukraine (über cozmo news)

Russische Soldaten haben ukrainischen Angaben zufolge den Bürgermeister der besetzten südukrainischen Stadt Melitopol entführt. Iwan Fedorow sei am Freitag bei einem Besuch des Krisenzentrums von Melitopol von einer Gruppe von „zehn Besatzern“ verschleppt worden, als er sich um Versorgungsfragen kümmern wollte, teilte das ukrainische Parlament auf Twitter mit. „Er weigerte sich, mit dem Feind zu kooperieren“, hieß es in der Twitter-Nachricht.

Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigte die Angaben am Abend in einer Videobotschaft. „Dies ist offensichtlich ein Zeichen der Schwäche der Invasoren (…). Sie sind zu einer neuen Stufe des Terrors übergegangen, in der sie versuchen, die Vertreter der legitimen lokalen ukrainischen Behörden physisch auszuschalten“, sagte der Präsident. Die Entführung sei nicht nur ein Verbrechen gegen eine Einzelperson und die Ukraine, sondern ein „Verbrechen gegen die Demokratie als solche“.

Der stellvertretende Leiter der ukrainischen Präsidialverwaltung, Kirillo Timoschenko, veröffentlichte im Messengerdienst Telegram ein Video, auf dem Soldaten in einiger Entfernung aus einem Gebäude kommen und dabei einen schwarzgekleideten Mann mit sich führen, dessen Kopf offenbar in einem schwarzen Sack steckt.

Melitopol hatte vor der russischen Invasion am 24. Februar etwas mehr als 150.000 Einwohner. Die Stadt liegt rund 120 Kilometer südlich von Saporischschja, dessen Atomkraftwerk ebenfalls von russischen Truppen besetzt wurde. Nach Angaben des Parlaments in Kiew war bereits vor einigen Tagen die stellvertretende Vorsitzende des Regionalrats von Saporischschja, Leyla Ibragimowa, entführt und später wieder freigelassen worden.

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