Polizeigewerkschafter: „Vielfach“ höhere Zahl an Ukraine-Flüchtlingen als bekannt

Flüchtlinge in der Ukraine - Bild: manhhai/CC BY-NC 2.0
Flüchtlinge in der Ukraine - Bild: manhhai/CC BY-NC 2.0

Die bislang offiziell registrierten 210.000 Kriegsflüchtlinge sind nach Angaben der Bundespolizeigewerkschaft viel zu niedrig. „Wir gehen davon aus, dass die Dunkelziffer vielfach höher ist als das“, sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende der Gewerkschaft, Manuel Ostermann, am Sonntag bei Bild TV. Er verwies darauf, dass es keine Grenzkontrollen gebe und dass es „einen Zeitverzug bei der Registrierung der Menschen bei den Kommunen von vier bis sechs Wochen“ gebe, bis die tatsächlichen Zahlen vorlägen.

„Die Bundesregierung wird sich noch wundern, über welche Größendimensionen wir hier sprechen. Das wird gerade noch tabuisiert“, kritisierte Ostermann. Je nach Kriegsentwicklung werde auch die Gesamtzahl von einer Million Kriegsflüchtlingen nicht haltbar sein. Der Gewerkschafts-Vize forderte konsequente Grenzkontrollen, da der Kontrollverlust von 2015 nach wie vor anhalte. Grenzkontrollen hätten mit Blick auf die Flüchtlinge aus der Ukraine aber ausschließlich den Zweck, „humanitäre Hilfe auch strukturiert gewährleisten zu können“.

Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR sind in der Ukraine zehn Millionen Menschen auf der Flucht, knapp 3,4 Millionen haben das Land verlassen.

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