Wirtschaftsexperte Felbermayr: Ukraine-Krieg markiert Ende der Globalisierung

Gabriel Felbermayr - Bild: Alexander Müller
Gabriel Felbermayr - Bild: Alexander Müller

Der Weltwirtschaftsexperte Gabriel Felbermayr sieht den Krieg in der Ukraine als Ende der Ära der Globalisierung. „Die 30 glorreichen Jahre der Globalisierung sind vorbei. Die Idee eines weltweiten Marktes müssen wir beerdigen“, sagte der Chef des Wiener Wirtschaftsforschungsinstituts Wifo der „Augsburger Allgemeinen“ vom Donnerstag. Die Weltwirtschaft zerfalle nun wieder in einzelne Blöcke des Westens, einen von China dominierten Einflussbereich, das sich zunehmend emanzipierende Indien und ein sich isolierendes Russland.

„Schon seit der Finanzmarktkrise der Jahre 2008 und 2009 steht fest, dass die Hyper-Globalisierung vorbei ist“, sagte der frühere Direktor des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW). „Spätestens seit dem Wirtschaftskrieg des Donald Trump und der Invasion der Russen ist klar, dass vermutlich ein neuer Eiserner Vorhang zwischen dem Westen und dem russischen Einflussgebiet herabgelassen wird.“

Felbermayr kritisierte die deutsche Politik der vergangenen Jahre: „Hier haben wenige Leute aus Energiewirtschaft und Politik in Deutschland die falsche Entscheidung getroffen, sich derart von Russland abhängig zu machen“, sagte der Ökonom der Zeitung. Dieses hohe Maß an Abhängigkeit widerspreche allen ökonomischen Grundlehren. „Die Bürgerinnen und Bürger zahlen jetzt die Zeche für diese Politik.“

An dem Geschäftsmodell hätten sich vor dem Krieg in der Ukraine viele Menschen in Deutschland, Österreich und Russland bereichert, sagte Felbermayr weiter. Die deutsche Bevölkerung habe das Recht zu erfahren, wer in der Bundesregierung hier welche Entscheidungen befördert habe.

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