Zwei Blauhelmsoldaten in Mali getötet

SSGT Efrain Gonzalez, Public domain, via Wikimedia Commons
SSGT Efrain Gonzalez, Public domain, via Wikimedia Commons

Zwei Blauhelmsoldaten der UN-Mission in Mali (Minusma) sind bei einem Sprengstoffangriff getötet worden. „Heute Morgen ist ein Minusma-Logistikkonvoi nördlich von Mopti auf eine improvisierte Sprengvorrichtung gestoßen“, erklärte der Sprecher der Mission, Olivier Salgado, am Montag auf Twitter. „Nach ersten Informationen kamen bei der Explosion zwei Blauhelme ums Leben, vier weitere wurden verletzt.“

Minusma-Chef El-Ghassim Wane „verurteilt diesen Angriff energisch“, fügte Salgado hinzu. „Er erinnert daran, dass Angriffe auf Friedenssoldaten der Vereinten Nationen nach internationalem Recht Kriegsverbrechen sein können.“ Die malischen Behörden müssten nun Aufklärung leisten und die Verantwortlichen vor Gericht bringen.

Salgado machte zunächst keine Angaben zur Nationalität der betroffenen Soldaten. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen soll es sich um ägyptische Soldaten handeln. Die Bundeswehr ist in Mali derzeit mit bis zu 1700 Soldaten insgesamt an der EU-Ausbildungsmission EUTM und an der UN-Mission Minusma beteiligt.

Die französische Armee verkündete derweil, Ende Februar im Norden Malis ein hochrangiges Mitglied des Al-Kaida-Ablegers in der Region getötet zu haben. Der Algerier Yahia Djouadi, auch bekannt als Abu Ammar al Dschazairi, sei in der Nacht vom 25. auf den 26. Februar bei einem Einsatz der französischen Anti-Terror-Mission Barkhane nördlich von Timbuktu „neutralisiert“ worden. Djouadi war demnach „Finanz- und Logistikkoordinator“ der Gruppierung AQMI, dem Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida im Maghreb.

Frankreich hatte im Februar das Ende seines Einsatzes in Mali angekündigt und dabei vor allem Differenzen mit der Militärjunta in Bamako geltend gemacht. Die Entscheidung könnte Diplomaten zufolge mittelfristig auch das Ende des Einsatzes anderer Länder wie Deutschland und Großbritannien zur Folge haben. Bisher erhielt die UN-Mission umfangreiche Luft- und medizinische Unterstützung durch den französischen Einsatz.

Im Juni steht eine Verlängerung des Minusma-Einsatzes um ein weiteres Jahr an. Das aktuelle Bundeswehrmandat für Mali endet am 31. Mai.

In Mali begann 2012 eine islamistische Aufstandsbewegung, die sich dann in die Nachbarstaaten Burkina Faso und Niger ausweitete. In dem Konflikt wurden mehrere tausend Soldaten und Zivilisten getötet, zwei Millionen Menschen wurden aus ihrer Heimat vertrieben. Die politische Lage ist instabil. Die aktuelle Militärregierung will erst in einigen Jahren wieder Wahlen abhalten.

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