Geldstrafe nach tödlichem Unfall mit umstürzendem Fahnenmast in Kiel

Die Justitia - ein Symbol der Rechtsstaatlichkeit
Die Justitia - ein Symbol der Rechtsstaatlichkeit

In einem Prozess um den tragischen Tod einer von einem umstürzenden Fahnenmast erschlagenen jungen Frau hat das Kieler Amtsgericht einen Lastwagenfahrer am Mittwoch zu einer Geldstrafe von 5400 Euro verurteilt. Der 62-Jährige rammte mit seinem Fahrzeug im August 2020 beim Rückwärtsfahren den Mast. Dieser stürzte um und fiel auf die 23-Jährige.

Die Getötete gehörte zu einer Gruppe von Auszubildenden der Kieler Stadtverwaltung, die sich zum einen Gruppenfoto vor dem Rathaus der Stadt versammelt hatten. Das Unglück löste große Bestürzung aus.

Das Verfahren gegen den ebenfalls angeklagten Beifahrer, der den Lastwagen beim Rangieren eingewiesen hatte, stellte das Gericht nach Angaben einer Sprecherin zugleich wegen geringer Schuld ein. Der 75-Jährige muss dafür eine Geldauflage in Höhe von 1200 Euro an ein Kieler Hospiz zahlen. Das entsprach demnach dem Wunsch der Mutter der Getöteten.

Beide Männer hatten zu Beginn des Verfahrens merklich erschüttert ein Geständnis abgelegt und tiefe Reue gezeigt. Dies spielte der Sprecherin zufolge auch bei der Entscheidung des Gerichts eine große Rolle. Dem Fahrer des Unglückslasters war demnach zudem zwar eine gravierende Verletzung seiner Sorgfaltspflicht vorzuwerfen. Er habe aber nicht etwa vorsätzlich oder rücksichtslos gehandelt.

Nach Feststellungen des Gerichts hatte sich der Unfall im Bereich einer engen Baustelle am Kieler Rathaus ereignet. Zunächst wies der Beifahrer den Fahrer ein, wandte sich auf dem letzten Wegstück aber einem Anhänger zu, den er an den Lastwagen ankoppeln sollte. In diesem Moment stieß das weiter rückwärtsfahrende Fahrzeug gegen den Mast.

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