Russische Zentralbank senkt Leitzins von 20 auf 17 Prozent

Russischer Rubel
Russischer Rubel

Die russische Zentralbank hat eine Absenkung des Leitzinses angekündigt. Der zentrale Zinssatz werde ab kommendem Montag um 300 Basispunkte auf 17 Prozent gesenkt, teilte die Zentralbank am Freitag mit. Nach Beginn des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine hatte sie den Leitzins auf 20 Prozent verdoppelt.

Zur Begründung für die Absenkung erklärte die Zentralbank am Freitag, die Risiken für die Finanzstabilität seien vorerst nicht mehr gestiegen. Zugleich zeigte sich die Zentralbank offen für eine mögliche weitere Absenkung bei künftigen Treffen. Die nächste Zentralbanksitzung soll am 29. April stattfinden.

Der Rubel hatte nach Beginn des Militäreinsatzes, in dessen Folge der Westen weitreichende Sanktionen gegen Russland verhängte, zunächst massiv an Wert verloren, was die bereits hohe Inflation zusätzlich beschleunigte. In den vergangenen Wochen erholte sich die russische Währung aber wieder.

Zwar seien die externen Bedingungen für die russische Wirtschaft „immer noch herausfordernd“, erklärte die Zentralbank. Bei Festgeldanlagen sei aber ein „regelmäßiger Geldzufluss“ festzustellen und es gebe eine „merkliche Verlangsamung der aktuellen Preiswachstumsraten, insbesondere aufgrund der Dynamik des Rubel-Wechselkurses“. Zur Stützung der Wirtschaft hatte die Regierung in Moskau zudem den Kauf von Aktien russischer Unternehmen zugesagt sowie Maßnahmen zur Eindämmung von Kapitalflucht eingeführt.

Die Zentralbank scheine „zuversichtlich, dass die akuteste Phase der Wirtschaftskrise nun vorbei ist“, kommentierte Analyst Liam Peach von Capital Economics. Die Kapitalkontrollen und andere Maßnahmen der Bank hätten einen „destabilisierenden“ Bankenansturm verhindert, erklärte er.

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