Süßwarenindustrie warnt wegen Ukraine-Kriegs vor existenzbedrohender Lage

Süßwarenindustrie
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Die deutsche Süßwarenindustrie sieht sich durch die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs in ihrer Existenz bedroht. „Schon mit der Corona-Pandemie haben sich Energie, Agrarrohstoffe, Verpackungen, aber auch der Transport massiv verteuert“, erklärte der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) am Montag. Der Ukraine-Krieg habe diese Situation verschärft und zwar „drastisch und in existenzbedrohendem Maße“. Der BDSI warnte insbesondere vor den Folgen von Energieengpässen.

Eine Unterbrechung der Gasversorgung könnte demnach zu einem kompletten Produktionsstillstand in der Branche führen. In den meisten Unternehmen der Süßwarenindustrie sei Gas der wichtigste Energieträger, erklärte der BDSI weiter. Zudem seien wichtige Rohstoffe nicht mehr erhältlich, die Preise insbesondere von Agrarrohstoffen wie Weizen, Sonnenblumenöl oder Nüssen seien deutlich gestiegen. Auch wichtige Zutaten wie Milchpulver, Zucker, Eier oder Palmöl seien teurer geworden. Die Preissteigerungen belasteten die Unternehmen in der Breite, „die Belastungsgrenze ist erreicht“, erklärte der BDSI.

„Wir müssen gemeinsam mit der Politik und auch dem Lebensmittelhandel dafür sorgen, dass in den Supermärkten nicht ganze Regale leer bleiben“, erklärte der BDSI-Vorsitzende Bastian Fassin. Nötig seien deshalb kurzfristige Ausnahmen bei der Deklarationspflicht für Zutaten auf Produktverpackungen. So könnten nicht erhältliche Zutaten kurzfristig ersetzt werden, ein Neudruck der Verpackungen scheitere jedoch oftmals an Lieferengpässen beim Verpackungsmaterial.

„Die Politik muss jetzt alle Maßnahmen prüfen, die dazu beitragen, dass die Hersteller von Lebensmitteln weiter produzieren können“, erklärte Fassin weiter. Im Falle von Energieengpässen forderte der BDSI eine klare Priorisierung von Lebensmittelherstellern. „Die Unternehmen der deutschen Süßwarenindustrie stellen Lebensmittel her und haben daher eine herausragende Bedeutung für die Versorgung der Bevölkerung in Deutschland vor allem in Notfall- und Engpass-Situationen“, erklärte Fassin weiter.

Der BDSI verwies auf Hinweise des Bundesamts für Bevölkerungsschutz, das für Notsituationen rät, einen Vorrat an „haltbaren und energiereichen Produkten“ anzulegen. Dazu gehörten explizit auch Schokolade, Kekse oder Salzstangen, erklärte der Verband.

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