Uni-Bibliothek in Cambridge erhält jahrelang vermisste Darwin-Notizbücher zurück

Cambridge
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21 Jahre nach ihrem Verschwinden hat die Universitätsbibliothek in Cambridge zwei kostbare Notizbücher des britischen Naturforschers Charles Darwin zurückerhalten. Wie die Universitätsbibliothek am Dienstag mitteilte, wurden die Manuskripte in einem öffentlich zugänglichen Bereich der Bibliothek auf dem Fußboden gefunden. Sie waren demnach in einer rosafarbenen Geschenktüte verpackt, der ein Ostergruß an die Bibliothekarin beigefügt war.

„Mein Gefühl der Erleichterung über die sichere Rückgabe der Notizbücher ist riesig und kann kaum angemessen zum Ausdruck werden“, erklärte Universitätsbibliothekarin Jessica Gardner. Die Manuskripte, deren Wert auf mehrere Millionen Pfund geschätzt wird, sind den Angaben zufolge in gutem Zustand und auf den ersten Blick unbeschädigt.

Darwin hatte die in Leder gebundenen Notizbücher 1837 genutzt, nachdem er an Bord der „HMS Beagle“ die Welt umsegelt und dabei seine Evolutionstheorie entwickelt hatte. Eines der Notizbücher enthält eine Skizze zu seinem berühmten „Baum des Lebens“, die Grundlage für seine Theorie der natürlichen Auslese und die einzige Abbildung in seinem Hauptwerk „Die Entstehung der Arten“. Der Stammbaum wurde zum Symbol der Evolutionsforschung.

Die Notizbücher waren nach Angaben der Universität im September 2000 für einen Fototermin aus ihrem Saal geholt worden. Erstmals vermisst wurden sie dann bei einer Routinekontrolle im Januar 2001, doch gingen die Bibliothekare jahrelang davon aus, dass sie lediglich falsch eingeräumt worden waren – die Bibliothek umfasst rund zehn Millionen Bücher, Handschriften und Karten.

Aber auch bei der bislang umfassendsten Suche in der Geschichte der Bibliothek im Jahr 2020 tauchten Darwins Notizbücher nicht wieder auf. Gardner meldete sie daraufhin offiziell als gestohlen. Der Fall wurde an die Polizei übergeben und die Manuskripte in die Datenbank von Interpol für gestohlene Kunstwerke aufgenommen. Gardner rief aber auch die Öffentlichkeit zur Mithilfe bei der Suche nach den vermissten Werken auf.

„Das einzige Ziel unseres öffentlichen Aufrufs war die Rückgabe der Manuskripte und ich freue mich, dass wir in dieser relativ kurzen Zeit ein so erfolgreiches Ergebnis erzielt haben“, erklärte Gardner nun. Die Bibliothek will die Werke nun im Sommer öffentlich ausstellen, „um jedem die Möglichkeit zu geben, diese bemerkenswerten Notizbücher in echt zu sehen“.

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