Nach erneuten Zusammenstößen auf dem Tempelberg hat Papst Franziskus freien Zugang für alle Menschen zu den heiligen Stätten in Jerusalem gefordert. „Dem Nahen Osten, der seit Jahren von Spaltung und Konflikten zerrissen ist, werde Frieden beschieden“, sagte der Papst in seiner Osterbotschaft am Sonntag und rief zum Gebet auf für den „Frieden für Jerusalem und Frieden für alle, die es lieben, Christen, Juden und Muslime“.
„Mögen Israelis, Palästinenser und alle Bewohner der Heiligen Stadt zusammen mit den Pilgern die Schönheit des Friedens erfahren, in Geschwisterlichkeit leben und möge ihnen der freie Zutritt zu den Heiligen Stätten unter gegenseitiger Achtung der Rechte jedes Einzelnen gewährt werden“, sagte Franziskus weiter.
Bei erneuten Zusammenstößen zwischen palästinensischen Demonstranten und israelischen Polizisten waren nach palästinensischen Angaben am Sonntagmorgen zehn Menschen verletzt worden. Die israelische Polizei war nach eigenen Angaben eingeschritten, nachdem hunderte Palästinenser kurz vor dem geplanten Besuch jüdischer Gläubiger der heiligen Stätte Steine angesammelt hatten. Bereits am Freitag war es auf dem Tempelberg zu gewaltsamen Zusammenstößen gekommen, bei denen mehr als 150 Menschen verletzt wurden.
Die wachsenden Spannungen fallen in den muslimischen Fastenmonat Ramadan, der sich in diesem Jahr mit dem jüdischen Pessachfest und dem christlichen Osterfest überschneidet. Die jüngsten Zusammenstöße verschärften die Spannungen der vergangenen Woche, die durch eine Anschlagsserie mit insgesamt 14 Toten in Israel angeheizt worden waren. Im selben Zeitraum wurden mehr als 20 Palästinenser getötet.