Der umfangreiche Einbau von IT-Bauteilen des chinesischen Herstellers Huawei stellt die Deutsche Bahn vor gravierende Probleme. Bis zu 400 Millionen Euro könnte es den Staatskonzern kosten, wenn er, wie von allen Ampelparteien gefordert, seine gesamte Huawei-Infrastruktur austauschen müsste, berichtet der „Spiegel“. Aus Sorge vor Spionage durch China diskutieren Politiker von SPD, Grünen und FDP ein Verbot von Huawei-Technik.
Der Vorgang ist brisant, weil sich die Bahn erst im Dezember 2022 nach einer Ausschreibung entschieden hatte, weite Teile des Ausbaus ihrer Digitalinfrastruktur an eine Telekom-Tochter zu vergeben, die Huawei-Komponenten verwendet. Bei einem kurzfristigen Austausch würde Projekten der Bahn „ein Zeitverzug von 5 bis 6 Jahren“ drohen, heißt es in dem Papier. Allein in Norddeutschland müssten demnach fast 800 Basisstationen für den sogenannten Zugfunk ausgetauscht werden.
Dieses Netz stellt die Kommunikation zwischen Zugpersonal und Leitstelle sicher. Seit 2015 nutzt die Bahn dort chinesische Bauteile. Gravierend wären die Folgen auch für die konzerninterne IT-Infrastruktur.
Hier wären weite Teile des Kernnetzes betroffen.