Neun Prozent der Internetnutzerinnen und -nutzer möchten 2022 auf digitale Medien verzichten. 43 Prozent der Befragten gaben zudem an, in der Vergangenheit bereits mindestens einmal zeitweise eine Auszeit von Internet oder digitalen Medien genommen zu haben, wie eine am Montag veröffentlichte Umfrage des Digitalverbands Bitkom ergab.
Doch nicht immer bedeutete das einen Komplettverzicht: Nur 14 Prozent der Befragten zogen sich komplett aus der digitalen Welt zurück, 35 Prozent nahmen lediglich eine Auszeit von bestimmten digitalen Anwendungen. Sechs Prozent probierten in mehreren Versuchen bereits beide Varianten aus.
Unter jenen, die auf digitale Medien verzichteten, gibt es große Unterschiede: 31 Prozent legten Geräte wie Smartphone, Tablet oder Laptop bewusst beiseite; 30 Prozent verzichteten auf Video- und Computerspiele oder Gaming-Apps. Ein Fünftel hörte für eine gewisse Zeit auf zu chatten, 19 Prozent nutzten keine sozialen Netzwerke, 17 Prozent verzichteten bewusst auf Online-Shopping. Acht Prozent schauten nicht in ihr E-Mail-Postfach, sechs Prozent nutzten keine Streaming-Dienste wie Prime Video, Netflix oder YouTube.
Insgesamt ist der bewusste Verzicht auf digitale Medien für viele Menschen aber eher eine einmalige Sache – mit 48 Prozent hat knapp die Hälfte derjenigen, die schon einmal eine bewusste Auszeit von digitalen Medien und dem Internet genommen haben, dies erst ein einziges Mal ausprobiert.
Auch ist die Auszeit insgesamt eher von kurzer Dauer: So hielten 53 Prozent maximal einige Stunden ohne Unterbrechung durch; 21 Prozent verzichteten zwar länger, aber nicht mehr als einen Tag. Weitere 15 Prozent verbrachten mehrere Tage ohne digitale Medien und nur sechs Prozent verzichteten eine Woche oder länger durchgehend darauf.
„Durch die Einschränkungen in der Pandemie haben viele Menschen mehr als jemals zuvor auf digitale Medien zurückgegriffen und die Nutzungszeiten sind massiv in die Höhe gegangen“, erklärte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Das sogenannte Digital Detox sei wohl noch nie so schwer gewesen „wie in Zeiten des Social Distancing“.
Für die Umfrage wurden von Anfang bis Mitte November 2021 insgesamt 1003 Menschen ab 16 Jahren telefonisch befragt.
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