Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) will die Entwicklungszusammenarbeit mit Kasachstan auf den Prüfstand stellen. Das Land profitiere von Maßnahmen, die Deutschland für Zentralasien insgesamt umsetze, so etwa in den Bereichen Klimaschutz und Entwicklung in der Aralseeregion, sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagsausgaben).
„Wir werden sorgfältig prüfen, welche Schlussfolgerungen es nun für die weitere Einbindung Kasachstans in diese Regionalvorhaben zu ziehen gilt“, kündigte Schulze an. Die gewaltsamen Proteste in Kasachstan und das Eingreifen der Sicherheitskräfte „geben Anlass zur Sorge.“
Bei den Protesten vor rund zwei Wochen sind nach Behördenangaben insgesamt 225 Menschen getötet worden. Auslöser der massiven Proteste in der rohstoffreichen Ex-Sowjetrepublik Anfang Januar waren gestiegene Gaspreise. Später weiteten sich die Proteste zu regierungskritischen Demonstrationen im ganzen Land aus.