Die Vorsitzende der Frauen-Union (FU), Annette Widmann-Mauz, gehört nicht mehr dem CDU-Präsidium an. Bei der Neuwahl des Gremiums auf einem digitalen Parteitag am Samstag erreichte die 55-Jährige als einzige von acht Bewerberinnen und Bewerbern mit 45,45 Prozent der Stimmen nicht das nötige Quorum für weitere Präsidiumsposten.
Widmann-Mauz war seit 2018 Mitglied des CDU-Präsidiums. Sie ist seit Jahren Verfechterin einer 50-prozentigen Frauenquote bei Parteiämtern, die in der CDU aber umstritten ist.
Wiedergewählt als weitere Mitglieder des Präsidiums neben der engsten Parteispitze wurden durch den Parteitag Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff, der niedersächsische Wirtschaftsminister Bernd Althusmann und NRW-Arbeits- und Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann.
Auch Ex-Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ist wieder vertreten, der bisher als einer der stellvertretenden Parteivorsitzenden dem Präsidium angehört hatte. Er bekam mit gut 60 Prozent der Stimmen aber das schwächste Ergebnis der erfolgreichen Bewerber für die sieben Posten der „weiteren Mitglieder“. Neu im Präsidium vertreten sind nun NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach, die hessische CDU-Fraktionsvorsitzende Ines Claus und die 32-jährige Bundestagsabgeordnete Ronja Kemmer.
Zuvor hatte der Parteitag mit fast 95 Prozent der als gültig gewerteten Stimmen Friedrich Merz zum neuen Vorsitzenden gewählt. In der Riege der Vizevorsitzenden wurde Silvia Breher im Amt bestätigt. Die übrigen vier Vizeposten wurden neu vergeben, und zwar an die Bundestagsabgeordneten Andreas Jung und Carsten Linnemann, Sachsens Ministerpräsidenten Michael Kretschmer und die schleswig-holsteinische Bildungsministerin Karin Prien. Die frühere Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner wurde zur Schatzmeisterin gewählt.