Die US-Notenbank Fed hat ihre zweitägigen Beratungen über baldige Leitzinserhöhungen im Kampf gegen die hohe Inflation begonnen. Der Offenmarktausschuss der Federal Reserve in Washington kam am Dienstag zu einem regulären Treffen zusammen, wie ein Sprecher mitteilte. Anleger weltweit warten mit Spannung auf die Ankündigungen der Fed zum Abschluss des Treffens am Mittwoch.
Analysten hoffen dann auf Angaben darüber, ab wann, wie oft und in welchem Umfang die Leitzinsen in diesem Jahr erhöht werden könnten. Die Fed hatte die Leitzinsen im März 2020 angesichts der verheerenden Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Wirtschaft auf zwischen Null und 0,25 Prozent abgesenkt.
Die meisten Analysten erwarten für kommenden März die ersten Leitzinserhöhungen. Während einige Beobachter eine erste Erhöhung schon am Mittwoch für möglich halten, wäre dies eine sehr große Überraschung.
Bereits im vergangenen November hatte die Notenbank begonnen, ihre milliardenschweren Anleihekäufe zur Stützung der Wirtschaft zurückzufahren. Im Dezember wurde dieses sogenannte Tapering dann angesichts der hohen Inflation beschleunigt.
Im Zuge der wirtschaftlichen Erholung von den Auswirkungen der Corona-Pandemie sind die Verbraucherpreise im vergangenen Jahr in den USA – wie auch in viele anderen Volkswirtschaften – massiv angestiegen. Im Dezember kletterte die Inflation auf sieben Prozent und damit den höchsten Wert seit fast 40 Jahren.
Die Fed war zunächst davon ausgegangen, dass die Inflation auf „vorübergehende“ Faktoren wie Probleme bei den internationalen Lieferketten zurückgeht und bald nachlassen wird. Sie musste dann einräumen, dass der Preisanstieg höher und hartnäckiger ausfällt als prognostiziert. Die hohe Inflation setzt nicht nur die Notenbank unter Druck, sondern auch US-Präsident Joe Biden, dessen Umfragewerte auch wegen der Preisanstiege eingebrochen sind.