RKI: Zahl der Neuinfektionen in Deutschland übersteigt 200.000

Corona-Schnelltest - Bild: Okrasiuk via Twenty20
Corona-Schnelltest - Bild: Okrasiuk via Twenty20

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Deutschland hat erstmals die Marke von 200.000 überstiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete am Donnerstagmorgen unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter 203.136 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Am Mittwoch hatte das RKI noch 164.000 Neuinfektionen gemeldet, am Donnerstag vor einer Woche 133.536. Die Sieben-Tage-Inzidenz überstieg zudem erstmals die Tausender-Marke und lag am Donnerstagmorgen bei 1017,4.

Am Mittwoch hatte die Inzidenz noch 940,6 betragen. Am vergangenen Donnerstag waren es 638,8. Die Inzidenz beziffert die Zahl der neuen Ansteckungen pro 100.000 Einwohner im Zeitraum von sieben Tagen.

Wie das RKI weiter mitteilte, wurden am Donnerstag 188 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gezählt.

Seit Pandemie-Beginn verzeichneten die Gesundheitsämter laut den jüngsten Angaben des Instituts insgesamt 9.238.931 Infektionsfälle. Die Gesamtzahl der registrierten Corona-Toten in Deutschland liegt nun bei 117.314. Die Zahl der von einer Erkrankung durch das Coronavirus genesenen Menschen in Deutschland beziffert das RKI mit rund 7.443.300.

Als entscheidenden Maßstab für eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen hatten Bund und Länder im November die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz festgelegt. Dieser Wert gibt an, wieviele Menschen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus liegen. Laut dem aktuellsten RKI-Bericht vom Mittwoch lag die Hospitalisierungsinzidenz bundesweit bei 4,26. Damit zog der Wert nach einigen Wochen der Stagnation zuletzt wieder deutlich an.

Einem Bericht der „Bild“ (Donnerstagsausgabe) zufolge hat dieser Wert zuletzt jedoch an Aussagekraft verloren. Demnach liegen immer häufiger Bürger in Krankenhäusern, die aufgrund einer positiven Testung zwar offiziell als Covid-Patienten gemeldet sind, aber eigentlich wegen einer anderen Krankheit medizinisch behandelt werden. Das Blatt verwies auf Zahlen aus dem Saarland, wo in den vergangenen zwei Wochen nur jeder vierte offiziell gemeldete Corona-Patient tatsächlich wegen Covid im Krankenhaus lag. Im Dezember war es demnach noch jeder zweite.

Die Omikron-Variante des Coronavirus gilt als deutlich ansteckender als vorherige Varianten. Krankenhausdaten deuten allerdings darauf hin, dass Ansteckungen häufig glimpflicher verlaufen als bei der Delta-Variante. Alle Fälle fließen laut „Bild“ aber ungeachtet des eigentlichen Hospitalisierungsgrundes in die 7-Tage-Inzidenz des Robert Koch-Instituts ein.

Vor dem Hintergrund der explodierenden Infektionszahlen hatten die Abgeordneten im Bundestag am Mittwoch das erste Mal über das Für und Wider einer allgemeinen Impfpflicht diskutiert. Die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Dagmar Schmidt sagte dabei, die Impfpflicht sei für sie „kein leichter Schritt“, aber die Alternativen seien weitere „viele Tote, Kranke und Long-Covid-Patienten“ oder immer neue Kontakt- und Zugangsbeschränkungen.

Widerspruch kam aus den Reihen der FDP, der Linken und der AfD, die die Impfpflicht als unverhältnismäßig bezeichneten und warnten, dass die Diskussion darüber die Gesellschaft spalte.

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