Merz beklagt „Ressentiments gegen Deutschland“ von polnischen Politikern

Friedrich Merz - Bild: Lars Berg
Friedrich Merz - Bild: Lars Berg

Der designierte CDU-Vorsitzende Friedrich Merz hat gegen Deutschland gerichtete Äußerungen einiger polnischer Politiker kritisiert. „Wir können nicht länger dazu schweigen, dass manche Politiker mit rückwärtsgewandten Ressentiments gegen Deutschland Innenpolitik machen“, sagt er in einem Interview der Zeitungen „Die Welt“ (Freitagsausgabe), „Le Figaro“ aus Frankreich und „Gazeta Wyborcza“ aus Polen.

Polen und Deutschland könnten gemeinsam mit Frankreich in Europa viel bewegen, betonte Merz. Das gehe aber nur, „wenn wir die alten Ressentiments endlich hinter uns lassen“.

Der künftige CDU-Chef will nach eigenen Angaben bald nach Warschau reisen und das Thema ansprechen. „Der Ministerpräsident hat mich eingeladen. Dort werde ich sagen: Bitte hört damit auf! Das ist freundschaftlich, kollegial und in großer Sympathie mit Polen gemeint.“ Merz berichtete, er habe bei privaten und beruflichen Reisen nach Polen „nie irgendwelche Vorbehalte oder Vorurteile erlebt“.

Das Vorgehen der EU-Kommission gegen Polen wegen Beeinträchtigung der Unabhängigkeit der Justiz in dem Land unterstützt Merz. „Wir sehen diese Entwicklung mit allergrößter Sorge“, sagte er. „Polens beeindruckende wirtschaftliche Dynamik könnte ohne die politischen Beschränkungen noch größer sein“, fügte Merz hinzu. Er wolle allerdings nicht, „dass Deutschland dem Vorurteil, wir würden die Polen belehren, in irgendeiner Weise auch noch Vorschub leistet“.

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