Die Zahl der in Krankenhäusern behandelten Krebspatienten in Deutschland ist im ersten Pandemiejahr 2020 um sechs Prozent auf rund 1,45 Millionen gesunken. Das teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden anlässlich des Weltkrebstags mit. Der Rückgang war demnach aber weniger stark als bei den Klinikbehandlungen insgesamt, die in jenem Jahr um 13 Prozent sanken.
Während der Corona-Pandemie wurden aufgrund der zeitweise starken Belastung von Krankenhäusern wiederholt planbare Behandlungen und Operationen verschoben, um mehr Behandlungskapazitäten für akute Corona-Fälle zu haben. Darüber hinaus vermieden Menschen nach der Einschätzung von Experten offenbar auch von sich aus Aufenthalte in Kliniken, wenn diese nicht als unbedingt notwendig angesehen wurden.
Krebs ist trotz verbesserter Behandlungs- und Heilungsschancen nach Angaben des Bundesamts noch immer die häufigste Todesursache für Menschen im Alter zwischen 40 und 80 Jahren. 2020 war etwa jeder dritte Todesfall in dieser Altersgruppe darauf zurückzuführen.
Insgesamt war Krebs in Deutschland 2020 für 23 Prozent oder annähernd ein Viertel aller Todesfälle verantwortlich. Die Zahl der Toten war laut amtlicher Statistik mit 231.000 in etwa genauso hoch wie im Vorjahr 2019. Männer sterben demnach besonders häufig an Lungenkrebs, während bei Frauen besonders häufig Brustkrebs die Ursache dafür ist.