Knappe Mehrheit der Deutschen rechnet mit russischem Angriff auf Ukraine

Russische Soldaten
Russische Soldaten

Eine knappe Mehrheit der Deutschen hält eine russische Invasion in der Ukraine für wahrscheinlich. Die „Süddeutsche Zeitung“ (Mittwochsausgabe) berichtete unter Verweis auf eine Umfrage der Denkfabrik European Council of Foreign Relations (ECFR), dass 52 Prozent mit einem russischen Angriff noch in diesem Jahr rechnen. Nur 37 Prozent der Bürger waren indessen der Meinung, dass Deutschland die Ukraine im Falle einer Invasion verteidigen sollte.

Neben Deutschland ließ der ECFR auch Menschen in Finnland, Frankreich, Italien, Polen, Rumänien und Schweden befragen. Dabei zeigte sich laut SZ, dass die Sorge vor einem russischen Angriff in den osteuropäischen Ländern am größten war.

Einigkeit bestand demnach länderübergreifend in der Frage, dass die Nato oder die EU die Ukraine verteidigen sollte – mindestens 60 Prozent stimmten hier zu. Dabei bevorzugten Menschen in Polen, Deutschland, Rumänien und Italien einen Einsatz der Nato, Franzosen, Schweden und Finnen setzen hier eher auf die Europäische Union. Dass das eigene Land direkt eingreifen sollte, fand demnach nur in Polen eine Mehrheit (65 Prozent).

Wenn es um mögliche negative Folgen einer Auseinandersetzung mit Russland geht, zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Staaten. In Polen, Schweden und Rumänien waren der Umfrage zufolge mehr Menschen bereit, Folgen wie steigende Energiepreise, Flüchtlinge und Cyberangriffe auf sich zu nehmen, als dies abzulehnen. Am wenigsten Bereitschaft dafür fand der ECFR unter französischen und deutschen Bürgern.

Dennoch schlussfolgerte der ECFR, dass „der russische Präsident überrascht sein“ dürfte, dass „die meisten Europäer offenbar bereit sind, die Ukraine zu verteidigen“ – zumindest im Rahmen internationaler Bündnisse.

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