Indonesien testet selbst entwickelten Corona-Impfstoff

Corona-Impfstoff
Corona-Impfstoff

Indonesien testet seit Mittwoch einen selbst entwickelten Corona-Impfstoff. Wie die Regierung mitteilte, gab die Arzneimittelbehörde grünes Licht für klinische Studien des Impfstoff-Kandidaten „Merah Putih“ („Rot-Weiß“). Das Mittel, das nach den indonesischen Nationalfarben benannt ist, wurde unter Leitung der Airlangga-Universität in Surabaya und einer Pharmafirma entwickelt.

Das Projekt hatte sich seit dem Start im Jahr 2020 mehrfach verzögert. Die Behörden hoffen nun auf eine Zulassung des Impfstoffs bis Mitte des Jahres, wenn die Versuche erfolgreich sind. An der ersten und zweiten Phase der klinischen Studien sollen den Angaben zufolge 90 beziehungsweise 405 erwachsene Probanden teilnehmen.

Neben der Arzneimittelbehörde gab auch der indonesische Ulema-Rat, das höchste islamische Gremium des Landes, grünes Licht für den Impfstoff: Er wurde als halal eingestuft, ist also nach islamischem Recht zulässig, wie der Dekan der Airlangga-Universität, Mohammad Nasih sagte. Die Halal-Zertifizierung werde hoffentlich für größeres Vertrauen in den Impfstoff sorgen, fügte er hinzu.

Wie Gesundheitsminister Budi Gunadi Sadikin Impfstoff ankündigte, will Indonesien den Impfstoff auch an andere Länder spenden. „Ich habe diese Angelegenheit mit dem Präsidenten besprochen und er hat zugestimmt, diesen Impfstoff an bedürftige Länder zu spenden“, sagte Sadikin. Er sei auch für Auffrisch- oder Kinderimpfungen geeignet.

Indonesien hat Probleme, genügend Impfstoff für seine 270 Millionen Einwohner zu beschaffen. Bisher wurden 48 Prozent der Bevölkerung zweifach geimpft, erst fünf Millionen Menschen haben eine dritte Impfdosis erhalten. Das südostasiatische Land hat 13 Corona-Vakzine zugelassen, nutzt bisher aber vor allem chinesische Impfstoffe.

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