Studie: Milliardenverlust durch Corona-bedingten Ausfall von Karnevalsveranstaltungen

Prunksitzung - Bild: Marco Riese/CC BY-ND 2.0
Prunksitzung - Bild: Marco Riese/CC BY-ND 2.0

Auch in diesem Jahr müssen viele Karnevalsfeiern aufgrund der Corona-Pandemie eingeschränkt oder ganz abgesagt werden – die wirtschaftlichen Schäden bezeichnet das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) als „gewaltig“. Insgesamt könne sich der Verlust auf 1,62 Milliarden Euro belaufen, wie das IW am Dienstag erklärte. Unter normalen Umständen hätte die Wirtschaft mit dem Verkauf von Getränken, Hotelübernachtungen und Kostümen rund 1,79 Milliarden Euro eingenommen, wie das IW errechnete.

Grund für die hohen Ausfälle sei neben der Inflation auch die besonders lange Karnevalssaison 2021/22. Der Karneval beginnt zwar jedes Jahr pünktlich am 11.11. um 11.11 Uhr, das Ende der Saison richtet sich jedoch nach dem Ostersonntag. In einzelnen Jahren endet die Saison so nach 87 Tagen, diesmal sind es hingegen 111 Tage.

Besonders stark betroffen sind dem IW zufolge Gastronomen und Hoteliers: Auf sie entfallen rund 40 Prozent der gesamten Umsatzeinbußen, insgesamt 648 Millionen Euro an Einnahmen könnten sie demnach durch die Absage von Veranstaltungen verlieren. Auch im Einzelhandel fallen laut IW 324 Millionen Euro an Umsätzen weg, das entspricht einem Anteil von 20 Prozent am Gesamtumsatz. Besonders stark betroffen sind hier laut IW die Kostümhändler.

Auch im Außenhandel schlägt sich der erneute Ausfall vieler Karnevalsveranstaltungen nieder. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamts wurden im Jahr 2021 Karnevals- und Unterhaltungsartikel im Wert von 75,7 Millionen Euro importiert – das waren 9,2 Prozent weniger als im Vorjahr und rund ein Viertel weniger als im Jahr 2019, dem letzten Karneval vor Ausbruch der Pandemie.

Auch der Export von Karnevalsartikeln nahm trotz einer leichten Erholung 2021 im Vergleich zu Vor-Pandemie-Zeiten deutlich ab. So wurden 2021 zwar 5,5 Prozent mehr Karnevalsartikel aus Deutschland exportiert als im Vorjahr. Mit einem Volumen von 39,7 Millionen Euro lag der Export jedoch knapp 20 Prozent unter dem Wert von 2019, mit 49,5 Millionen Euro.

In den Jahren vor der Pandemie war das Geschäft mit Karnevalsartikeln stetig gewachsen: 2019 wurden Waren im Wert von rund 102 Millionen Euro importiert, das waren rund zwei Drittel mehr als zehn Jahre zuvor. Auch der Export von Karnevalsartikeln hatte im gleichen Zeitraum um mehr als die Hälfte zugelegt.

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