Müttersterblichkeit in den USA nimmt weiter zu

Symbolbild: Krankenhausbett
Symbolbild: Krankenhausbett

Die Müttersterblichkeit in den USA hat weiter zugenommen. Im Jahr 2020 gab es insgesamt 861 Todesfälle, wie aus einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht des National Center for Health Statistics hervorgeht. Dies entspricht einer Müttersterblichkeitsrate von 23,8 Fällen pro 100.000 Geburten. Afroamerikanerinnen haben dabei ein drei Mal höheres Sterberisiko als weiße Frauen.

Damit weisen die USA von allen Industrieländern die höchste Müttersterblichkeitsrate auf. Kanada verzeichnete beispielsweise im selben Jahr laut einer OECD-Statistik 7,5 Todesfälle pro 100.000 Geburten.

Die Corona-Pandemie habe „wahrscheinlich“ zu dem Anstieg im Jahr 2020 beigetragen, sagte die an dem Bericht beteiligte Donna Hoyert der Nachrichtenagentur AFP. Allerdings sei Covid-19 in 88 Prozent der Todesfälle nicht erwähnt worden und daher nur für einen Teil des Gesamtbildes verantwortlich.

Obwohl die Müttersterblichkeit weltweit infolge des medizinischen Fortschritts im 20. Jahrhundert zurückging, hat sich die Lage in den USA in den vergangenen Jahren immer weiter verschlechtert. 2019 lag die Rate bei 20,1 Todesfällen pro 100.000 Geburten, 2018 waren es noch 17,4 gestorbene Frauen pro 100.000 Geburten.

Bei den einzelnen Bevölkerungsgruppen zeigen sich dabei große Unterschiede. So lag die Müttersterblichkeitsrate im Jahr 2020 bei schwarzen Frauen bei 55,3 Fällen pro 100.000 Geburten, während sie bei weißen Frauen nur bei 19,1 Fällen lag.

„Es zeigt sich immer wieder, dass schwarze Frauen nicht das gleiche Maß an Behandlung oder Medikamenten erhalten“, kommentierte Ebony Hilton von der University of Virginia-Charlottesville, Expertin für Ungleichheit in der Gesundheitsversorgung, die Ergebnisse.

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