Zwei Monate nach dem Fund eines toten Mädchens nach einem Wohnungsbrand in Baden-Baden geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass der Wohnungsinhaber das Kind getötet und sexuell missbraucht hat. Anschließend soll er die Wohnung angezündet haben, obwohl weitere Menschen in dem Haus wohnten, teilte sie am Freitag mit. Der 33-Jährige und sein sechsjähriger Sohn mussten nach dem Brand verletzt in eine Klinik.
Bei dem Feuer am 19. Dezember in der Erdgeschosswohnung rettete die Feuerwehr drei Menschen aus dem Obergeschoss. Der Mann und sein Sohn waren aus dem Erdgeschoss nach draußen gelaufen. Im Schlafzimmer wurde die Leiche des sechsjährigen Mädchens gefunden.
Die Ermittlungen konzentrierten sich bald auf den 33-Jährigen der zunächst mit einer Rauchgasvergiftung und „erheblichen Schnittverletzungen“ auf der Intensivstation lag. Schon einen Tag später wurde gegen ihn ein Haftbefehl wegen Mordes, versuchten Verdeckungsmordes in mehreren Fällen, wegen versuchter schwerer Brandstiftung und wegen gefährlicher Körperverletzung erlassen.
Nun veröffentlichte die Staatsanwaltschaft weitere Einzelheiten. Sie geht derzeit davon aus, dass das sechsjährige Mädchen eine Spielplatzfreundin des kleinen Jungen war und mit Einverständnis seiner Mutter in der Wohnung übernachtete. Spuren deuteten darauf hin, dass der Mann dem Kind in der Nacht eine „stark blutende, rasch zum Tod führende Schnittwunde“ zugefügt und danach sexuelle Handlungen vorgenommen habe.
Dann soll er den Brand gelegt haben, die Schnittverletzungen soll er sich selbst zugefügt haben. Der Beschuldigte habe bislang nichts zu den Vorwürfen gesagt, hieß es weiter. Er sitzt in Untersuchungshaft.