Nach knapp einem Jahr im Amt hat Österreichs Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein seinen Rücktritt erklärt. Er könne nicht mehr jeden Tag „100 Prozent“ geben und werde damit seinen eigenen Ansprüchen nicht mehr gerecht, sagte der 47-jährige Grünen-Politiker am Donnerstag zur Begründung. „Extrem belastend“ für ihn und seine Familie seien auch die „ständigen Bedrohungen“ gewesen. Das Haus nur noch unter Personenschutz verlassen zu können, „hält man nicht lange aus“.
Der Allgemeinmediziner Mückstein hatte im April 2021 das Amt von seinem Parteikollegen Rudolf Anschober übernommen. Der damals 60-Jährige hatte Erschöpfung im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie zur Begründung angegeben. Unter anderem habe er in den Wochen vor seinem Rücktritt zwei Kreislaufzusammenbrüche gehabt.
Berichte über einen möglichen Rückzug Mücksteins hatte es bereits am Donnerstagvormittag gegeben. Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) sagte nach Angaben der Nachrichtenagentur APA am Mittag, sollte Mückstein zurücktreten, werde es eine „rasche Übergabe“ geben. Nachfolger soll das Mitglied der Vorarlberger Landesregierung, Johannes Rauch (ebenfalls Grüne), werden, wie APA unter Berufung auf die „Kronen-Zeitung“ berichtete.