DGB fordert zum Weltfrauentag mehr politisches Engagement für Gleichstellung

Mann (links) und Frau (rechts)
Mann (links) und Frau (rechts)

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat zum Weltfrauentag am 8. März die anhaltende Benachteiligung von Frauen im Berufsleben angeprangert und mehr Engagement der Politik eingefordert. „Die Ampel-Regierung hat angekündigt, dieses Jahrzehnt zum Jahrzehnt der Gleichstellung von Frauen und Männern zu machen – daran werden wir sie messen“, sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack der Nachrichtenagentur AFP. Insbesondere bei der Alterssicherung sei die Lücke zwischen Frauen und Männern weiterhin groß.

Frauen erhalten im Schnitt noch immer 18 Prozent weniger Gehalt als Männer, wie Hannack sagte. Daraus ergebe sich bei der Altersvorsorge eine noch größere Lücke: „Frauen bekommen im Schnitt bis zu 50 Prozent weniger Rente als Männer.“ Die Gewerkschafterin forderte „gezielte Maßnahmen, um die Entgeltgerechtigkeit herzustellen“. Die Sorgearbeit müsse fairer aufgeteilt, die Erwerbstätigkeit von Frauen gefördert werden. Die frauendominierten Berufe müssten „endlich aufgewertet, also deutlich besser bezahlt werden“.

Das 2017 in Kraft getretene Gesetz zur Entgeltgleichheit kritisierte Hannack als „gut gemeint“, aber „viel zu kompliziert geraten“. Noch immer würden Betroffene auf den individuellen Klageweg verwiesen. Das Gesetz erreiche zudem nicht einmal die Hälfte der erwerbstätigen Frauen in Deutschland, da es nur in Betrieben mit mehr als 200 Beschäftigten gelte.

Hannack begrüßte hier die Initiative der Europäischen Union, eine Richtlinie für Entgelttransparenz vorzulegen. Der DGB setze darauf, dass diese Richtlinie auch für kleinere Betriebe kommt, damit der Lohndiskriminierung auf betrieblicher Ebene „endgültig ein Riegel vorgeschoben wird“.

„Viel zu oft bleibt die Familienarbeit bei den Frauen hängen“, beklagte Hannack. Langfristig müsse es darum gehen, unbezahlte Sorgearbeit und Erwerbsarbeit gerechter zwischen Frauen und Männern zu verteilen. Der DGB fordere daher einen Anspruch auf lebensphasenorientierte Arbeitszeiten und öffentliche Zuschüsse für haushaltsnahe Dienstleistungen. Die Beschäftigten müssten die Möglichkeiten der Digitalisierung nach ihren Bedürfnissen besser nutzen können und gleichzeitig vor den Schattenseiten des Homeoffice wie Entgrenzung, Überwachung oder schlechte Ergonomie geschützt werden. „Auch dies kann dazu beitragen, Arbeit und Privatleben besser unter einen Hut zu kriegen.“

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