Der am 11. März von russischen Soldaten entführte Bürgermeister der südukrainischen Stadt Melitopol ist nach ukrainischen Behördenangaben wieder frei. In einem im Messengerdienst Telegram veröffentlichten Video ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei einem Telefonat mit dem Bürgermeister Iwan Fedorow zu sehen. Er sei „froh, mit einem lebenden Mann zu sprechen“, sagt Selenskyj darin.
Fedorow dankt Selenskyj in dem Video dafür, „dass Sie mich nicht im Stich gelassen haben“. Er brauche noch „ein bis zwei Tage“, um sich zu erholen. Danach stehe er Selenskyj „zur Verfügung, um zu unserem Sieg beizutragen“.
Fedorow war am Freitag vergangener Woche aus einem Krisenzentrum in Melitopol verschleppt worden. Nach Angaben des ukrainischen Parlaments hatte der Bürgermeister sich geweigert, „mit dem Feind zu kooperieren“. Selenskyj hatte nach der Entführung Fedorows bei Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron um Hilfe bei der Befreiung des Lokalpolitikers gebeten.
Am Sonntag meldeten die ukrainischen Behörden die Entführung des Bürgermeisters von Dniprorudne. Die EU verurteilte die Entführungen als „Angriff auf die demokratischen Institutionen der Ukraine“.