Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland decken sich angesichts des Kriegs in der Ukraine mit Speiseöl und Mehl ein. Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden wertete experimentelle Daten aus und stellte für die Woche vom 7. bis zum 13. März eine Zunahme der Nachfrage nach Speiseöl um 123 Prozent verglichen mit September 2021 fest. Wie das Bundesamt am Freitag weiter mitteilte, stieg die Nachfrage nach Mehl in dem Zeitraum sogar um 206 Prozent.
Die „stark steigenden Verkaufszahlen für Mehl und Speiseöl“ ließen sich mit dem Beginn des Ukraine-Kriegs am 24. Februar in Verbindung bringen, erklärte das Statistikamt. Zwar sanken die Verkaufszahlen in der Woche ab dem 14. März im Vergleich zur Vorwoche wieder – es sei aber aus den Daten nicht ablesbar, ob dieser Rückgang an einer gesunkenen Nachfrage in der Bevölkerung liege oder ob die Händler die Regale nicht mehr hätten befüllen können.
Ohnehin sei der Absatz beider Produkte verglichen mit der Zeit vor dem Krieg in der Woche ab dem 14. März noch „deutlich erhöht“. So setzten Einzelhändler des Lebensmittelhandels 148 Prozent mehr Mehl und 73 Prozent mehr Speiseöl ab als im September 2021. Diese Zahlen „sprechen gegen eine großflächige Unterversorgung in Deutschland“.
Die Ukraine und auch Russland sind wichtige Lieferanten von Getreide und vor allem Sonnenblumenöl. Wegen des Kriegs werden Engpässe sowie deutliche Preissteigerungen befürchtet. Viele Einzelhändler rationierten bereits die Abgabe unter anderem von Speiseöl pro Einkauf und Haushalt.