CDU verliert im Saarland 38.000 Wähler an SPD – Die gesamte Wählerwanderung auf einen Blick

Landtagswahlen im Saarland - Bild: Tim Reckmann/CC-BY 2.0
Landtagswahlen im Saarland - Bild: Tim Reckmann/CC-BY 2.0

Rund 458.000 Menschen haben bei der Landtagswahl im Saarland am Sonntag ihre Stimme abgegeben. Dabei verlor die CDU des bisherigen Ministerpräsidenten Tobias Hans laut einer ARD-Auswertung im Vergleich zu 2017 Wähler vor allem an die SPD und an das Lager der Nichtwähler. Ein Überblick über die Wählerwanderungen:

CDU

Die CDU verlor bei der Landtagswahl im Saarland rund 38.000 Wähler an die SPD. Im Vergleich zu 2017 wechselten zudem rund 25.000 Menschen zu den Nichtwählern. Darüber hinaus starben etwa 22.000 Wähler. Weitere 7000 wechselten zur FDP. 4000 gaben den Grünen ihre Stimme, weitere 6000 anderen Parteien. Hans wurde am Sonntag als Ministerpräsident abgewählt. Seine CDU erhielt nur 28,5 Prozent der Stimmen – ein neuer Negativrekord.

SPD

Die SPD um Spitzenkandidatin Anke Rehlinger gewann vor allem von CDU und Linken an Zustimmung. Im Lager der Linken gelang es ihr, 18.000 Menschen für sich einzunehmen. Insgesamt verlor die Partei 2000 Menschen an die Nichtwähler. Zwar gewann sie im Vergleich zu 2017 12.000 ehemalige Nichtwähler hinzu, gleichzeitig verlor sie aber 14.000 ehemalige SPD-Wähler an die Nichtwähler. Größere Zugewinne gab es von Seiten der Grünen und der Neuwähler. Die dazugewonnenen Stimmen führten dazu, dass die Partei laut vorläufigem amtlichen Endergebnis mit 43,5 Prozent eine absolute Mehrheit erreichte.

LINKE

Beim zweiten großen Wahlverlierer der Landtagswahl, der Linken, wechselten 13.000 Menschen ins Lager der Nichtwähler, 18.000 weitere wandten sich der SPD zu. 4000 ehemalige Linken-Wähler gaben ihre Stimme dieses Mal der AfD, 4000 weitere den Grünen. Die Partei scheiterte am Sonntag mit 2,6 Prozent deutlich an der Fünfprozenthürde.

AfD

Verluste musste auch die AfD hinnehmen. 9000 Menschen wandten sich den Nichtwählern zu. Jeweils 2000 von ihnen wählten die SPD oder andere Parteien. Rund tausend Menschen wechselten zur CDU. Zugewinne konnten hingegen kaum erreicht werden. 4000 kamen von der Linken, 2000 von der CDU und weitere 2000 von den Nichtwählern. Mit 5,7 Prozent schaffte die Partei erneut den Sprung in den Landtag.

GRÜNE

Die Grünen erhielten 4000 zusätzliche Stimmen von der Linken und weitere 4000 von der CDU. Von der SPD kamen weitere 3000 hinzu. Doch laut dem vorläufigen amtlichen Endergebnis scheiterte die Partei mit 4,99502 Prozent denkbar knapp erneut an der Fünfprozenthürde. Die Partei verlor in erster Linie an die SPD. 6000 wechselten zu den Sozialdemokraten. Weitere 3000 verlor die Partei an die Nichtwähler, 2000 weitere an andere Parteien. Ein Teil davon dürfte die Liste Bunt.Saar gewählt haben, die sich nach internen Streitigkeiten von den Grünen abspaltete und enttäuschte Grüne- und Linken-Wähler anzog. Die Liste trat am Sonntag erstmals an und erreichte 1,4 Prozent.

FDP

Die FDP gewann vor allem von der CDU – 7000 ehemalige Wähler der Christdemokraten orientierten sich in Richtung der Liberalen. Jeweils 2000 weitere kamen von der SPD und von neu Zugezogenen. 3000 Wähler verlor die FDP an die CDU. Jeweils weitere 2000 wechselten zur SPD sowie zu anderen Parteien und den Nichtwählern.

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