Mehr als dreizehn Jahre nach dem Absturz von Air-France-Flug AF447 von Rio de Janeiro nach Paris mit 228 Toten müssen sich Airbus und Air France im kommenden Herbst wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht verantworten. Der Prozess in Paris soll vom 10. Oktober bis zum 8. Dezember stattfinden, wie die Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag aus Justizkreisen erfuhr. Sie bestätigten damit entsprechende Informationen der Tageszeitung „Var Matin“.
Die Maschine war am 1. Juni 2009 über dem Atlantik abgestürzt. 228 Passagiere und Besatzungsmitglieder kamen ums Leben, darunter 28 Deutsche. Die Maschine war zuvor in ein schweres Gewitter geraten. In mehr als 11.000 Metern Höhe vereisten die Sensoren, so dass die Piloten keine Angaben zur Geschwindigkeit der Maschine mehr hatten.
Nachdem ein Verfahren gegen Air France und den Flugzeugbauer Airbus 2019 zunächst eingestellt worden war, hatte das Pariser Berufungsgericht im vergangenen Mai einen Strafprozess wegen fahrlässiger Tötung angeordnet. Die französische Generalstaatsanwaltschaft hält es für erwiesen, dass Air France die Piloten trotz mehrerer Zwischenfälle nicht ausreichend auf technische Mängel bei dem Airbus A330 hingewiesen hatte.