Der rechtsradikale französische Präsidentschaftskandidat Eric Zemmour ist am Freitag wegen Verstoßes gegen das Urheberrecht verurteilt worden. Nach dem Urteil, das der Nachrichtenagentur AFP vorliegt, muss er 70.000 Euro an die Kläger zahlen, zu denen unter anderem der Filmkonzern Gaumont und die Filmemacher Luc Besson und François Ozon zählen. Zemmour hatte für einen Videoclip, mit dem er seine Kandidatur angekündigt hatte, unerlaubt fremdes Bildmaterial genutzt, unter anderem auch von der AFP.
In dem Video war Zemmour vor einer Bücherwand zu sehen, wie er einen Text abliest und in ein historisch anmutendes Mikrofon spricht, als wolle er bildlich an eine Rede des Republikgründers Charles de Gaulle anknüpfen.
Zwischendurch waren Videoschnippsel zu sehen, die das Bild eines – nach Zemmours Ansicht – glücklicheren Frankreichs der Vergangenheit zeigen. Das gegenwärtige Frankreich wird durch Szenen von Prügeleien und Anschlägen illustriert.
Zemmour liegt in Umfragen derzeit bei 13 Prozent, gleichauf mit der rechtskonservativen Kandidatin Valérie Pécresse. Er vertritt fremdenfeindliche und nationalistische Positionen und wurde bereits mehrfach wegen Volksverhetzung verurteilt.