Ein Jahr nach dem Fund einer Babyleiche im hessischen Werra-Meißner-Kreis hat ein Prozess gegen die 19-jährige Kindsmutter vor dem Landgericht Kassel begonnen. Zum Auftakt des Verfahrens waren am Montag acht Zeugen und zwei Sachverständige geladen, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte. Die Angeklagte muss sich wegen des Verdachts des Totschlags verantworten.
Die damals 18-Jährige soll das männliche Baby im März 2021 in ihrer Wohnung zur Welt gebracht haben und unmittelbar danach mit der Nabelschnur erdrosselt haben. Die Babyleiche habe sie schließlich in ein Handtuch und einen Kapuzenpullover eingewickelt und in einem nahe der Wohnung gelegenen Graben abgelegt.
Eine Spaziergängerin fand den toten Säugling neben einem Radweg. Zur Klärung der Todesursache wurde das Baby rechtsmedizinisch untersucht. Die Polizei fahndete mit Fotos der bei dem Jungen gefundenen Kleidungsstücke nach der Mutter, die sich am Tag darauf stellte. Für das Verfahren ist zunächst ein weiterer Termin am 31. März angesetzt.